Seit einigen Wochen gibt es das E-Rezept, die Einführung aber stockt, der Bundesgesundheitsminister macht nun Druck auf die Ärzte
Auszug aus dem Beitrag der SZ am 09. August 2023:
Der Hausarzt Oliver Abbushi findet, Theorie und Umsetzung klafften oft noch zu weit auseinander. Er führt eine große Praxis im Münchner Landkreis und ist Vorsitzender des Münchner Bezirks des Bayerischen Hausärzteverbands. Seine Praxis stellt zurzeit noch keine E-Rezepte aus. Zum 1. Oktober ist die Einführung geplant. „Die Umsetzung ist noch sehr holprig“, so Abbushi. Für die digitale Unterschrift unter dem E-Rezept brauche er ein Steckgerät an jedem Arbeitsplatz in der Praxis, dazu die funktionierende Software – und die zusätzliche Zeit pro Patient, um sich einzuloggen und zu signieren. Im Alltag einer Hausarztpraxis, wo täglich sehr viele Rezepte ausgestellt werden, sei das eine Herausforderung …
Wechselt er während der Sprechstunde die Zimmer, müsste er jedes Mal seine Karte wieder mitnehmen, neu einstecken, sich erneut mit seiner Pin einloggen. Die Ausstellung des E-Rezepts sei einfach noch umständlich. „Das System ist alles andere als ein Selbstläufer“, so der Allgemeinmediziner. Auch für seine Praxismitarbeiter am Empfang sieht er die Gefahr der Mehrbelastung. Denn alle drei Monate muss die Patientin die Versichertenkarte in der Praxis vorzeigen. Würden die Patienten aber vermehrt ihre Rezepte online anfordern, berge das die Gefahr, dass man ihnen hinterherlaufen müsste, damit sie noch nachträglich ihr Kärtchen vorzeigten.
Lesen Sie hier den ganzen Beitrag über Gesundheitsminister Lauterbach und seine „Aufholjagd“ bei der Digitalisierung hier in der SZ:
https://www.sueddeutsche.de/politik/e-rezept-krankenkassen-aerzte-apotheker-lauterbach-1.6112026
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Dr. Abbushi