In einem Beitrag der Süddeutschen Zeitung vom 14. März 2025 blickt der Oberhachinger Mediziner Dr. Oliver Abbushi auf die Folgen der Corona-Pandemie zurück.
Zusammenfassung der SZ-Artikels
Dr. Abbushi wurde Anfang April 2020 von dem Münchner Landrat Christoph Göbel zum Versorgungsarzt für den Landkreis München berufen und beschreibt die Pandemie als einschneidendes Erlebnis. Er koordinierte die hausärztliche Versorgung, die Beschaffung von Schutzkleidung, den Aufbau der Testzentren und die Impfkampagne, was seiner Ansicht nach überraschend gut gelang.
Obwohl Sars-CoV-2 an Schrecken verloren hat und meist gut behandelbar ist, betont Abbushi, dass es das Virus immer noch gibt und ältere sowie chronisch Kranke weiterhin schwer erkranken können. Zudem bereiten ihm die Folgen von Post-Covid bei vielen Patienten große Sorge.
Positiv sieht er die gestiegene Hygienebereitschaft, die Hilfsbereitschaft und die Fortschritte in der Digitalisierung, wie seine vermehrten Videosprechstunden zeigen.
Besonders herausfordernd war für ihn die Lage in den Alten- und Pflegeheimen, wo viele Menschen einsam starben, und er fordert für zukünftige Pandemien einen besseren Schutz dieser Einrichtungen.
Zusammenfassende Stichpunkte
Dr. Oliver Abbushi als Medizinischer Koordinator:
- Berufung als Versorgungsarzt für den Landkreis München durch Landrat Christoph Göbel Anfang April 2020.
- Hauptaufgabe: Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Landkreis.
- Große Herausforderung: Beschaffung von Schutzkleidung zu Beginn der Pandemie.
- Aktivierung lokaler Netzwerke und Finden pragmatischer Lösungen zur Versorgung der medizinischen Fachkräfte.
- Spätere Aufgaben: Konzeption und Aufbau von Testzentren.
- Zentrale Rolle bei der Organisation der Impfkampagne.
- Positive Zusammenarbeit mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen.
- Sicherstellung einer stabilen und effektiven Versorgung im Landkreis trotz anfänglicher Unsicherheit.
Dr. Abbushi zu Aktueller Lage und Positiven Aspekten:
- Sars-CoV-2 hat an Schrecken verloren, ist aber weiterhin präsent.
- Besondere Gefahr für ältere und chronisch kranke Menschen.
- Wichtige Aufgabe: Betreuung von Post-Covid-Patienten.
- Positive Entwicklungen:
- Gestiegene Sensibilität für Hygiene.
- Zunahme der Hilfsbereitschaft.
- Fortschritte in der Digitalisierung (vermehrte Videosprechstunden in seiner Praxis).
Dr. Abbushi zur Situation in Alten- und Pflegeheimen:
- Besonders herausfordernde Lage.
- Hohe Zahl an Todesfällen.
- Tiefe Isolation der Bewohner durch Besuchsverbote.
- Forderung nach verbesserten Schutzkonzepten und Schulungen für Personal in zukünftigen Pandemien.
Tobias Gruber (Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Ismaning):
- Emotionale Belastung für Bewohner und Personal durch Isolation.
- Versuche des Personals, Isolation durch Telefonate und Videoanrufe zu mildern.
- Enormer Druck auf Pflegekräfte durch zusätzliche Aufgaben.
- Kritik an schleppender und unkoordinierter Kommunikation mit Behörden.
- Wichtige Informationen oft erst aus den Medien erhalten.
- Bemerkenswerte Solidarität und Zusammenhalt unter den Mitarbeitenden.
- Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Schutzkleidung.
Peter Wagstyl (Spielvereinigung Unterhaching):
- Abrupte Einschnitte im Sportbetrieb.
- Eingeschränkter Spielbetrieb im Profibereich unter Hygieneauflagen.
- Absage ganzer Saisons im Amateur- und Jugendbereich.
- Kreative Reaktion des Vereins: Einführung eines Lieferdienstes der Vereinsgaststätte.
- Langfristig positive Auswirkungen des Lieferdienstes.
- Temporäre Nutzung des Sportparks als Veranstaltungsort für verschiedene Anlässe.
- Abmilderung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie durch neue Einnahmequellen.
Georg Daimer (Ringerverein Isaria Unterföhring):
- Besondere Herausforderungen für Kontaktsportarten in Hallen.
- Komplette Einstellung des Trainingsbetriebs.
- Enttäuschung besonders für junge Sportler.
Hannah Stegmayer (Pullacher Bürgerhaus):
- Schwierige Zeit für die Kulturbranche, geprägt von Veranstaltungsabsagen und Unsicherheit.
- Starke Betroffenheit von Künstlern und Kulturschaffenden.
- Wiedereröffnung der Kulturstätten mit großer Freude begrüßt.
- Veränderte Gewohnheiten des Publikums (geringere Bereitschaft zu langfristigen Abonnements).
- Vorantreiben der Digitalisierung in der Kulturbranche (Online-Veranstaltungen).
- Betonung der Notwendigkeit einer stärkeren Wertschätzung der Kultur als wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.